Im Juli 2002 habe ich erstmals an einem Törn auf einem Großsegler, der ukrainischen KHERSONES teilgenommen.
Der Törn sollte vom Ostpreussenkai in Travemünde losgehen, Ziel war eine Umrundung Bornholms und anschließend die rechtzeitige Rückkehr nach Travemünde zum Beginn der "Travemünder Woche".
Auf dem Weg zum Schiff bekam ich zuerst den gewaltigen Bugspriet der "Khersones" zu sehen. Ich hatte mir die KHERSONES ja schon groß vorgestellt. Aber wenn man vor dem Schiff steht bzw. auf Deck spazieren geht, werden einem die gewaltigen Außmaße erst richtig klar. Ich war wirklich schwer beeindruckt.
Ich hatte eine der sehr modernen 4-Bett-Kabine gebucht. Im Gegensatz zu vielen anderen Schiffen ist die KHERSONES sehr komfortabel ausgestattet, es gab sogar ein eigenes Bad in der Kabine.
Am nächsten Morgen ging es vorbei an der 4-Mast-Bark "Passat" über die Trave hinaus Richtung Ostsee. Aufgrund des ungünstigen Windes ging es erst einmal ein ganzes Stück unter Maschine weiter, bevor zum erstem Mal auf diesem Törn Segelalarm gegeben wurde. Alle neuen "Trainees" haben mit offenem Mund dabei zugesehen, wie die Kadetten aufenterten und mit vereinten Kräften die Segel setzten.
Binnen Minuten war es mit der Ordnung an Deck vorbei. Überall lagen Taue im Weg und die ohnehin bei den Trainees vorhandene große Verwirrung wurde noch gesteigert. Bei den ersten Versuchen, mitzuhelfen, entstand ein ziemliches Chaos, da noch niemand so richtig wusste, was überhaupt abging. Aber wir hatten ja die ganze Woche Zeit, Erfahrungen zu sammeln.
In den ersten Tagen des Törns war das Wetter prima. Zum Ende der Woche gab es dann einen mächtigen Platzregen, der in Schleswig-Holstein einige Orte heftig unter Wasser gesetzt hat. Danach war es vorbei mit dem schönen Wetter - von Nebel bis Flaute hatten wir alles. Na, ja, egal - hat trotzdem Spaß gemacht.