Sind seit unserem Segeltörn im Wattenmeer auf der JONAS tatsächlich schon wieder 3 Jahre vergangen? Unglaublich. Im April 2017 haben wir es aber endlich mal wieder geschafft, Decksplanken unter die Füße zu bekommen.
Nachdem wir auf der Boot 2017 in Düsseldorf den Schipper Ab van Hasselt kennengelernt haben, haben wir uns zu einem Törn auf dem 3-Mast-Schoner NIL DESPERANDUM entschlossen.
Der Törn startete am Ijsselmeer in Enkhuizen in den Niederlanden. Dank der ausführlichen Vorab-Informationen durch Ab haben wir den Liegeplatz am Gependam schnell gefunden und es war auch kein Problem, unser Auto gut unterzubringen. Hinter dem Bahnhof gibt es jede Menge kostenfreie Parkplätze.
Nach dem Eintreffen aller Mitsegler (überwiegend aus Deutschland und der Schweiz) und der Belegung der geräumigen Kammern hatten wir am Abend erst einmal Gelegenheit, das Schiff und seinen Kapitän Ab, den Matrosen Sam, Smutje Rianne, Bordhund Juppie und unsere Mitsegler näher kennenzulernen. Bei dem einen oder anderen Bier gab es nette Gespräche.
Die 2-Bett und 4-Bett Kammern waren gut ausgestattet (eigenes Waschbecken), die Ausstattung mit Sanitäranlagen (3 WC, 3 Duschen) war für ein Segelschiff diese Größe ebenfalls hervorragend.
Am nächsten Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück durch die Schleuse ins Markermeer. Bemerkenswert ist, dass die Autostraße vom Houtribdijk (Verbindung zwischen Lelystad und Enkhuizen) unter der Schleuse herläuft, d.h. die Schiffe sind oben und die Fahrzeuge fahren darunter her. Das war schon ein merkwürdiger Anblick.
Unser erstes Tagesziel war Volendam. Voldendam ist ein nettes kleines Städtchen, allerdings ist die Hafenpromenade schon sehr touristisch geprägt. Dafür sorgen nicht zuletzt die Besucher die mit den vielen Flußkreuzfahrtschiffen am Anfang der Saison im Markermeer / Ijsselmeer unterwegs sind. Deshalb haben wir hier auch nur einen kurzen Stop eingelegt.
Das Wetter meinte es trotz der eher üblen Vorhersagen im Vorfeld sehr gut mit uns, es war zwar kalt, aber trocken und die Sonne kam immer häufiger heraus und wir hatten prima Segelwind. Das Segelsetzen und -bergen ging dank der guten Anleitung von Sam schnell vonstatten und es hat viel Spaß gemacht, die NIL DESPERANDUM mit über 7 Knoten über das Wasser "fliegen" zu sehen.
Unterwegs wurden wir von Rianne mit einen leckeren Mittagessen und kleinen Zwischensnacks so gut versorgt, so dass gar keine Hungergefühle aufkommen konnten.
Von Volendam ging es dann nach Hoorn. wo wir auch übernachtet haben. Hoorn ist sehr gemütlich und wir hatten hier ausgiebig Zeit, den Ort zu erkunden. Nach einem leckeren Abendessen und ein paar Feierabendbierchen sind wir müde in die Koje gefallen und haben erst einmal den fehlenden Schlaf vom Vortag nachgeholt.
Am nächsten Tag ging es über Enkhuizen ins Ijsselmeer bis nach Medemblik. Wieder hatten wir hervorragenden Segelwind und das Wetter wurde zeitweilig richtig schön. Der Abend an Bord wurde dann feucht-fröhlich. Schipper Ab hat mit seiner Gitarre die Stimmung angeheizt und es wurde kräftig mitgesungen.
Wer einen Eindruck bekommen möchte, wie sich Ab so "live" anhört findet einen Ausschnitt (allerdings von einem anderen Törn) aus "De Schipper en de Jonkman" (Schipper ik will varen) auf Youtube.
Samstag wollten wir dann eigentlich weiter Richtung Den Oever, da es aber sehr windig und damit auch leider sehr kalt wurde, hat Ab dann entschieden, auf einen etwas ruhigeren Kurs zu gehen und abends sind wir dann wieder in Enhuizen eingelaufen.
Am Sonntag ging es nach dem Frühstück noch einmal auf einen Schlag hinaus aufs Ijsselmeer und am frühen Nachmittag waren wir wieder zurück, um unsere Heimreise anzutreten.
Insgesamt war es für uns ein gelungener Segeltörn, wir haben einige nette Leute kennengelernt und werden den einen oder anderen hoffentlich noch einmal wiedersehen. Wir möchten auch gerne noch einmal mit der NIL DESPERANDUM segeln.